Samstag, 22. September 2007
22. September 2007
Heute nur noch ganz kurz: Letzter Tag im Labor, Sofort nach der Ankunft alle 5 Gerätesoftware zusammen mit Tatka angeschaut und gemerkt wie umständlich und fehlerträchtig sie die Daten in die heutige Datenbank übernahmen, meist über Copy&Paste. Und da verrutscht man schon mal schnell in der Zeile…
Gegen 12 (statt halb 10) kann der PC-Frickel und brachte den erhofften Tastaturtreiber für georgisch, und oh Wunder: es klappte wirklich! Geglaubt hatte ich da nicht mehr dran. So konnte nun endlich (!) am letzten Tag Nino mit der Eingabe der Stammdaten beginnen wobei auch gleich wieder neue Fragen aufkamen: Was ist ein Produkt, was ist ein Handelsname? Wie bildet man deren dreidimensienale Hierachie der Produkte bei uns ab? Produkthierachien? Passt auch nicht so richtig. Grenzwerte hängen irgendwie an allem und nichts, alles auf diversen Zetteln notiert. Wir haben den pragmatischen Weg genommen, mehrere Attribute in die Kurzbezeichnung des Produktes zu verwurschteln: QW-RT-ST-HT bedeutet Qualitätswein-rot-still-Halbtrocken.
Erstaunlich dass solche Diskussionen erst am letzten Tag (der schon halb rum war) aufkamen. Aber eher wäre es WIRKLICH nicht gegangen. Nun wird sie in der nächsten Zeit Produkte, Handelsnamen, Analysen/Ergebnjisse/Grenzwerte, Wertemengen, Prüfpläde eingeben.
Dann kam Eka an die Reihe. Sie sitzt vorne im Probeneingang und erstellt die Aufträge und legt die Proben an. Der deutschen gar nicht und der englischen Sprache bedingt mächtig, versuchte ich ihr die leider immer noch halbdeutsche Kundenverwaltung zu erklären, aber was einen "Customer" von einem "Contact" unterscheidet ist ihr glaube ich so richtig nicht klar gekommen. Sie vertritt auch die Meinung, dass Fehlermeldungen irgendwann weggehen müssten, wen man nur oft genug „Retry“ klickt. Vielleicht hofft sie ja insgeheim, dass sie sich abnützen – wer weiß.
Ich bin gespannt, welche georgischen, russischen und englischen Adressen ich bald in der Datenbank finden werde.
Fernwartung: Da das neulich ja mit Sebastian schon etwas „holprig“ geklappt hat, versuchte ich heute sicherheitshalber mit unserem Support-Chef noch einen Probelauf. Resultat: Das koreanische GSM-Telefon-Moden ist absoluter Schrott, hängt andauernd und lässt sich meist nur wieder zum Leben erwecken wenn man es ausschaltet und man danach leider den Server booten muss, da er auf einmal ein „unknown USB device“ vermeldet. Also ist eine Fernwartung nach Georgien zunächst unmöglich. Nuzgar (Laborchef) weiß das jetzt und wir suchen einen Weg, dass das Labor mit DSL an die 100m in Sichtweite entfernte Telefonleitung angebunden wird. Warum das nicht so einfach ist, erzähle ich Montag.
Das Team (Nino und Tatka fehlen leider schon):
Links der Nachtwächter der sich schon auf die Ruhe freut, dann Herr Porten, Niko, Nuzgar, Eka and me
Anschließend ging es zum Abschluss noch einmal endlich in ein wirklich georgisches Restaurant wo nur Einheimische sitzen (bzw. stehen, siehe Video) und die Preise auf einmal nur halb so hoch sind. Dafür bekam man statt des vermeintlich bestellten Essens eben auch was ganz anderes….
Morgen werde ich mit Tiflis noch einmal im Hellen ansehen können, um 03:00 Sonntag früh holt mich (hoffentlich) der GTZ-Fahrer ab.
Plan ist, dass ich mit 20.000 Etiketten im Koffer im November wiederkomme und dann der Rest zum Laufen gebracht wird…
Bis dahin!
Gegen 12 (statt halb 10) kann der PC-Frickel und brachte den erhofften Tastaturtreiber für georgisch, und oh Wunder: es klappte wirklich! Geglaubt hatte ich da nicht mehr dran. So konnte nun endlich (!) am letzten Tag Nino mit der Eingabe der Stammdaten beginnen wobei auch gleich wieder neue Fragen aufkamen: Was ist ein Produkt, was ist ein Handelsname? Wie bildet man deren dreidimensienale Hierachie der Produkte bei uns ab? Produkthierachien? Passt auch nicht so richtig. Grenzwerte hängen irgendwie an allem und nichts, alles auf diversen Zetteln notiert. Wir haben den pragmatischen Weg genommen, mehrere Attribute in die Kurzbezeichnung des Produktes zu verwurschteln: QW-RT-ST-HT bedeutet Qualitätswein-rot-still-Halbtrocken.
Erstaunlich dass solche Diskussionen erst am letzten Tag (der schon halb rum war) aufkamen. Aber eher wäre es WIRKLICH nicht gegangen. Nun wird sie in der nächsten Zeit Produkte, Handelsnamen, Analysen/Ergebnjisse/Grenzwerte, Wertemengen, Prüfpläde eingeben.
Dann kam Eka an die Reihe. Sie sitzt vorne im Probeneingang und erstellt die Aufträge und legt die Proben an. Der deutschen gar nicht und der englischen Sprache bedingt mächtig, versuchte ich ihr die leider immer noch halbdeutsche Kundenverwaltung zu erklären, aber was einen "Customer" von einem "Contact" unterscheidet ist ihr glaube ich so richtig nicht klar gekommen. Sie vertritt auch die Meinung, dass Fehlermeldungen irgendwann weggehen müssten, wen man nur oft genug „Retry“ klickt. Vielleicht hofft sie ja insgeheim, dass sie sich abnützen – wer weiß.
Ich bin gespannt, welche georgischen, russischen und englischen Adressen ich bald in der Datenbank finden werde.
Fernwartung: Da das neulich ja mit Sebastian schon etwas „holprig“ geklappt hat, versuchte ich heute sicherheitshalber mit unserem Support-Chef noch einen Probelauf. Resultat: Das koreanische GSM-Telefon-Moden ist absoluter Schrott, hängt andauernd und lässt sich meist nur wieder zum Leben erwecken wenn man es ausschaltet und man danach leider den Server booten muss, da er auf einmal ein „unknown USB device“ vermeldet. Also ist eine Fernwartung nach Georgien zunächst unmöglich. Nuzgar (Laborchef) weiß das jetzt und wir suchen einen Weg, dass das Labor mit DSL an die 100m in Sichtweite entfernte Telefonleitung angebunden wird. Warum das nicht so einfach ist, erzähle ich Montag.
Das Team (Nino und Tatka fehlen leider schon):
Links der Nachtwächter der sich schon auf die Ruhe freut, dann Herr Porten, Niko, Nuzgar, Eka and me
Anschließend ging es zum Abschluss noch einmal endlich in ein wirklich georgisches Restaurant wo nur Einheimische sitzen (bzw. stehen, siehe Video) und die Preise auf einmal nur halb so hoch sind. Dafür bekam man statt des vermeintlich bestellten Essens eben auch was ganz anderes….
Morgen werde ich mit Tiflis noch einmal im Hellen ansehen können, um 03:00 Sonntag früh holt mich (hoffentlich) der GTZ-Fahrer ab.
Plan ist, dass ich mit 20.000 Etiketten im Koffer im November wiederkomme und dann der Rest zum Laufen gebracht wird…
Bis dahin!
0 Kommentare »
21. September 2007
Nun ist es an der Zeit, dass sie das diaLIMS auch kennen lernen um die Stammdaten einzugeben. Vormittags also Schulung vor der „Key-Userin“ dem Laborleiter, Niko (der eigentlich Laborleiter werden sollte es aber nicht geworden ist) und Herrn Porten und alles gemischt auf deutsch und englisch. Mittagessen (ich hatte noch von gestern Salat über: Mit Auberginen, Hühnerfleisch in Öliger Soße, recht schwer im Magen) ging es runter und sie sollte selber Daten anlegen. Erst da merkte ich, dass ihr heftiges Kopfnicken bei der Schulung nicht bedeutet hatte „ich habe verstanden“ sonder wohl eher „wo bin ich hier“. Aber es stimmt schon, mit ein paar angepassten Wizards für die Stammdatenerfassung wäre alles wirklich leichter zu verstehen. Schade dass wir die noch nicht für die 5.8 haben.
So haben wir die Stammdatenmasken ausgedruckt und alle Felder durchgestrichen sie sie meiner Meinung nach nicht eingeben müssen.
Dann kam der nächste Schock: Bei der Eingabe de ersten georgischen Begriffs bemerkte sie, dass die Tastatur anders belegt ist, bei einem „Wu“ kam ein „Dsch“. Langes Rätselraten, rumprobieren an der „Eingabegebietsschemaleiste“-> na wie heisst das auf Englisch? Aber nichts half. Da es alles englisch/russische Tastaturen sind (also mit lateinischen und kyrillischen Buchstaben auf einer Taste) vermutete ich, dass man vielleicht wirklich eine georgische Tastatur braucht. Kurzer Anruf beim PC-Frickler: Gibt es tatsächlich, kann man aber nicht ausleihen sondern nur kaufen (50 Lari). Nach einer Stunde war Niko wieder mit der absolut schrottigen Billigtastatur da, aber der Effekt war der gleiche „Wu“-> „Dsch“. Dem PC-Schrauber war das Problem aber bekannt und er will morgen um halb 10 (!) kommen und etws installieren, damit es geht. Halb 10, ich bin gespannt. Die Schule fängt hier übrigens auch erst um 9 Uhr an es gibt wenige Ganztagsschulen, die meisten sind bis 14:00. Es ist üblich (und notwendig) dass beide Elternteile arbeiten, um die Kinder kümmern sich die Großeltern bis die Eltern wieder da sind.
Dann machten wir Schluss. Herr Porten schlug vor noch ein paar Schritte zu gehen und dem Fahrer wurde gesagt, und zu einem Berg mit einer Kirche zu fahren und wir wollten zurück wandern.
Vor dem Auto sahen wir den armen Niko wie er im Schlepptau eines russischen Unimog versuchte seit einer halben Stunde seinen Motor wieder zum Leben zu erwecken. Ich hoffe nicht, dass die Fahrt in das Restaurant am Berg mit 4 Personen das gute Stück überlastet hat.
Die Religion ist den Georgiern sehr wichtig (georgisch-orthodox), die Kirchen sind gut besucht und es ist so eine bedrückenden Atmosphäre wie bei uns wo alle „pssst“ rufen wenn mal ein Kind lacht. Hier sind die ganzen Familien zusammen, betreiben ihre für mich sehr fremden Zeremonien, klönen laut untereinander und in einer Ecke betreibt die Kirche Merchandising: Heiligenbilder, Bücher, Kerzen, … Auch viele Jugendliche habe ich hier gesehen, wie bei uns ständig SMS-schreibend.
Der Blick über die 1,5 Millionenstadt ist sehr beeindruckend, der Verkehrslärm mit den Hupkonzerten drang bis hier hoch.
Dann zurück gewandert, draußen in einem sehr touristischem Restaurant in einer renovierten Straßenzeile gegessen. Da merkte ich schon meinen Bauch rumpeln… Ich denke der Salat vom Mittag war’s. Egal, das Essen + Bier war bestellt und wurde auch tapfer verdrückt. Im Hotel lernte ich dann den Vorzug der Wasserspülung zu schätzen. Dies ist hier noch längst nicht überall Standard. Zur Sicherheit trank ich dann noch einen halben Liter Cola (vom Kiosk, 40 ct.) und fing dann mit Pausen im wunderschön dunkelrot gefliesten Badezimmer abgesehen, dies hier zu schreiben.
Gute Nacht!
So haben wir die Stammdatenmasken ausgedruckt und alle Felder durchgestrichen sie sie meiner Meinung nach nicht eingeben müssen.
Dann kam der nächste Schock: Bei der Eingabe de ersten georgischen Begriffs bemerkte sie, dass die Tastatur anders belegt ist, bei einem „Wu“ kam ein „Dsch“. Langes Rätselraten, rumprobieren an der „Eingabegebietsschemaleiste“-> na wie heisst das auf Englisch? Aber nichts half. Da es alles englisch/russische Tastaturen sind (also mit lateinischen und kyrillischen Buchstaben auf einer Taste) vermutete ich, dass man vielleicht wirklich eine georgische Tastatur braucht. Kurzer Anruf beim PC-Frickler: Gibt es tatsächlich, kann man aber nicht ausleihen sondern nur kaufen (50 Lari). Nach einer Stunde war Niko wieder mit der absolut schrottigen Billigtastatur da, aber der Effekt war der gleiche „Wu“-> „Dsch“. Dem PC-Schrauber war das Problem aber bekannt und er will morgen um halb 10 (!) kommen und etws installieren, damit es geht. Halb 10, ich bin gespannt. Die Schule fängt hier übrigens auch erst um 9 Uhr an es gibt wenige Ganztagsschulen, die meisten sind bis 14:00. Es ist üblich (und notwendig) dass beide Elternteile arbeiten, um die Kinder kümmern sich die Großeltern bis die Eltern wieder da sind.
Dann machten wir Schluss. Herr Porten schlug vor noch ein paar Schritte zu gehen und dem Fahrer wurde gesagt, und zu einem Berg mit einer Kirche zu fahren und wir wollten zurück wandern.
Vor dem Auto sahen wir den armen Niko wie er im Schlepptau eines russischen Unimog versuchte seit einer halben Stunde seinen Motor wieder zum Leben zu erwecken. Ich hoffe nicht, dass die Fahrt in das Restaurant am Berg mit 4 Personen das gute Stück überlastet hat.
Die Religion ist den Georgiern sehr wichtig (georgisch-orthodox), die Kirchen sind gut besucht und es ist so eine bedrückenden Atmosphäre wie bei uns wo alle „pssst“ rufen wenn mal ein Kind lacht. Hier sind die ganzen Familien zusammen, betreiben ihre für mich sehr fremden Zeremonien, klönen laut untereinander und in einer Ecke betreibt die Kirche Merchandising: Heiligenbilder, Bücher, Kerzen, … Auch viele Jugendliche habe ich hier gesehen, wie bei uns ständig SMS-schreibend.
Der Blick über die 1,5 Millionenstadt ist sehr beeindruckend, der Verkehrslärm mit den Hupkonzerten drang bis hier hoch.
Dann zurück gewandert, draußen in einem sehr touristischem Restaurant in einer renovierten Straßenzeile gegessen. Da merkte ich schon meinen Bauch rumpeln… Ich denke der Salat vom Mittag war’s. Egal, das Essen + Bier war bestellt und wurde auch tapfer verdrückt. Im Hotel lernte ich dann den Vorzug der Wasserspülung zu schätzen. Dies ist hier noch längst nicht überall Standard. Zur Sicherheit trank ich dann noch einen halben Liter Cola (vom Kiosk, 40 ct.) und fing dann mit Pausen im wunderschön dunkelrot gefliesten Badezimmer abgesehen, dies hier zu schreiben.
Gute Nacht!
0 Kommentare »
21. September 2007
Der Fahrer kam erst 8:45 da ja der GTZ-Chef nicht mehr da ist und vor 10 wird eh niemand im Labor sein. Frühstück identisch, Fahrt auch, diesmal eine etwas andere Route, die renovierte Prachtstraße entlang. Beeindruckend wie viel Geld in diese eine Straße gepumpt wird und der Rest des Landes verfällt. Anekdote am Rande: In den meisten Dörfern weiter außerhalb von Tblisi gibt es keinen Strom, weil jemand die Überlandleitungen geklaut hat und der Kupfer verkauft hat. Geld für neue gibt’s natürlich nicht.
Begrüßung beim Wächter der wechselnd mit einem anderen 24h im Labor ist und dort auch schläft. Sein Monatsverdienst ist 120 EUR. Ich denke er wird nicht beim „Goodwill“ einkaufen gehen -> Der Name ist eigentlich schon eine Provokation.
Die für „früh“ angesagte EDV-Firma kam dann um 14:00. Bis dahin konnte ich mit Sebastian den Fernzugang testen.
Installiert hatten sie an dem Server ein Telefon-Modem mit USB-Anschluss, welches einen COM-Port simuliert. Darüber kann man sich ins Internet einwählen. Ich vermute es geht über GSM, denn die Verbindung ist dermaßen lahm das man das Internet eigentlich nicht benutzen kann. Einmal ist mir eine Remote-Desktop-Sitzung auf dialog3 geglückt, aber umgekehrt ging es nicht da Sebastian unsere IP-Adresse nicht sah. Also Plan B, Direktwahl, wie damals in China. Das Koreanische Telefon musste dafür umkonfiguriert werden, damit es auch Anrufe entgegennimmt (immerhin gab es ein 10-seitiges Heftchen) und dann ging es nach anfänglichen Problemen (Bluescreen auf dem Fernwartungsrechner!) dass Sebastian den NEWSERVER (so heißt er) sah. Allerdings nur mit 14,400 Bit/s (GSM), Technik von vor 15 Jahren. Mehr geht leider nicht, da das Labor keinen Telefon Festanschluss hat. Das Kabel dafür ist in Georgien nur über Beziehung oder Bestechung zu bekommen und die GTZ darf nicht bestechen. Daher beleibt's beim Funk-Zugang. Für Updates von größeren Dateien werden wir wohl einen längeren Weg einplanen müssen: CD nach Bonn schicken und ein GTZ-Mitarbeiter nimmt sie mit. Der Postweg ist sehr unzuverlässig und langsam (3 Wochen). Für Hotfixes sollte es aber reichen.
So sieht der Apparat aus:
Dann kurz nach dem Mittag (wieder im Supermarkt gewesen) kam die EDV-Firma und die Installation begann. Fein säuberlich in einem mini DIN-A99-Notizbüchlein schrieb er sich jeden Schritt der DB2-Installation, des Backups der diaLIMS-Installation auf. Ich bin gespannt ob er es jemals hinbekommen wird den Server im Notfall neu aufzuspielen. Auf mein Anraten hin installierte er noch eine Anti-Virus-SW da dieser Rechner ja ab und zu direkt im Internet ist. Die Virendatei war allerdings über ein Jahr als, und der Versuch, sie runterzuladen, brach 2x nach 80% ab (ca 10MB).
Die Installation klappte aber sonst problemlos. Spät im dunklen nach hause, essen mit Herrn Porten in einer Brauereigaststätte (auch hier wurde deutsch gesprochen)
Begrüßung beim Wächter der wechselnd mit einem anderen 24h im Labor ist und dort auch schläft. Sein Monatsverdienst ist 120 EUR. Ich denke er wird nicht beim „Goodwill“ einkaufen gehen -> Der Name ist eigentlich schon eine Provokation.
Die für „früh“ angesagte EDV-Firma kam dann um 14:00. Bis dahin konnte ich mit Sebastian den Fernzugang testen.
Installiert hatten sie an dem Server ein Telefon-Modem mit USB-Anschluss, welches einen COM-Port simuliert. Darüber kann man sich ins Internet einwählen. Ich vermute es geht über GSM, denn die Verbindung ist dermaßen lahm das man das Internet eigentlich nicht benutzen kann. Einmal ist mir eine Remote-Desktop-Sitzung auf dialog3 geglückt, aber umgekehrt ging es nicht da Sebastian unsere IP-Adresse nicht sah. Also Plan B, Direktwahl, wie damals in China. Das Koreanische Telefon musste dafür umkonfiguriert werden, damit es auch Anrufe entgegennimmt (immerhin gab es ein 10-seitiges Heftchen) und dann ging es nach anfänglichen Problemen (Bluescreen auf dem Fernwartungsrechner!) dass Sebastian den NEWSERVER (so heißt er) sah. Allerdings nur mit 14,400 Bit/s (GSM), Technik von vor 15 Jahren. Mehr geht leider nicht, da das Labor keinen Telefon Festanschluss hat. Das Kabel dafür ist in Georgien nur über Beziehung oder Bestechung zu bekommen und die GTZ darf nicht bestechen. Daher beleibt's beim Funk-Zugang. Für Updates von größeren Dateien werden wir wohl einen längeren Weg einplanen müssen: CD nach Bonn schicken und ein GTZ-Mitarbeiter nimmt sie mit. Der Postweg ist sehr unzuverlässig und langsam (3 Wochen). Für Hotfixes sollte es aber reichen.
So sieht der Apparat aus:
Dann kurz nach dem Mittag (wieder im Supermarkt gewesen) kam die EDV-Firma und die Installation begann. Fein säuberlich in einem mini DIN-A99-Notizbüchlein schrieb er sich jeden Schritt der DB2-Installation, des Backups der diaLIMS-Installation auf. Ich bin gespannt ob er es jemals hinbekommen wird den Server im Notfall neu aufzuspielen. Auf mein Anraten hin installierte er noch eine Anti-Virus-SW da dieser Rechner ja ab und zu direkt im Internet ist. Die Virendatei war allerdings über ein Jahr als, und der Versuch, sie runterzuladen, brach 2x nach 80% ab (ca 10MB).
Die Installation klappte aber sonst problemlos. Spät im dunklen nach hause, essen mit Herrn Porten in einer Brauereigaststätte (auch hier wurde deutsch gesprochen)
0 Kommentare »
21. September 2007
Nach etwas Pause die nächste Nachrichten aus dem Osten (ich habe nachgesehen, es sind doch "nur" 2855km).
Montagabend war ich noch kurz „um die Ecke alleine in einer Bar um die Ecke, aß eine leckere Schweinefleischsuppe mit Ingwer und setzte mich an den einzig freien Tisch mit einer Frau die fleißig Tagebuch schrieb. Sie entpuppte sich als Touristin aus Polen, die Urlaub mit 2 Freundinnen in Georgien macht und erzählte auf sehr gutem englisch vom Kaukasus, den Dörfern und Menschen dort. Lustigerweise kam sie auch aus Warschau und als Krönung hieß sie sogar auch noch „Kasia“ genau wie „unsere“ Kasia dir zur Zeit mit uns in Wettmar wohnt. Naja Kasia heißt laut Kasia jede zweite Frau in Polen. Als die Musik immer lauter wurde (erstaunlicherweise aber gute Musik, Sting, Peter Gabriel und so was) und ich doch ziemlich kaputt war nach der Reise, viel ich ins Bett und ließ die Mücken genüsslich an mir saugen.
Dienstag:
Frühstück um halb 8, die Auswahl war sehr begrenzt: 3gr Kirschmarmelade, eigentlich waren es eher Kirschen mit Kernen, eine kleine Käsescheibe, eine fettige Schweinebratenscheibe aber ein leckeres Rührei und Beutelte.
Herr Stör von der GTZ war auch dabei, er berät das Labor in Sachen Validierung glaube ich, so ganz habe ich die Aufgabenbereiche der einzelnen Mitarbeit noch nicht durchblickt. Herr Dozer kam noch vorbei, er ist der Chef von dem gesamten GTZ-Projekt hier und ist seit 4 Jahren zu 60% vor Ort. Da er einen anderen Status hat, darf er in einem anderen Hotel wohnen. Dann Fahrt zum Labor (anderes GTZ-Auto, anderer Fahrer). Wegen meiner langen Beine darf ich wieder vorne Sitzen
Ganz rechts sieht man das Laborgebäude:
Im Labor verbrachte ich zunächst die Zeit damit, Anforderungen im Probeneingang aufzunehmen und diaLIMS in englisch zum laufen zu bringen. Datum (Hallo Andy =) und Zahleneingaben gingen nicht (Hallo Stephan =).
Und Externalisierungen habe ich soweit gemacht, dass wenigstens die Hauptbildschirme, die hier benötigt werden in Englisch angezeigt werden (Hallo an alle =).
Viele Meldungen oder auch Labels sind einfach noch gar nicht externalisiert aber das ist inzwischen hier auch gar nicht so schlimm, die können hier fast alle relativ gut deutsch, lesen außer Eka aus dem Probeneingang, die ist mit dem PC sowieso auf Kriegsfuß aber dazu erzähle ich euch später mehr.
Probeneingang, gut beflaggt ;-)
Inzwischen haben sie sich auf georgisch als Standardsprache geeinigt, so war ich bestrebt, alle relevanten Übersetzungen in eine kleinere dialims_en_EN.properties zu packen aus der sie dann selber eine diaLIMS_ka_KA.properties machen können. Die große diaLIMS_en.properties ist dermaßen veraltet, dass ich die nicht angerührt habe.
Mittags ging es dann in den Nahen Supermarkt „Goodwill“. Wieder ein Beispiel dafür dass Georgien nicht Timbuktu ist (obwohl es auch da wohl Supermärkte gibt). Hier gibt es alles was es auch bei real gibt, noch besser ist die Salat und Fertigessenabteilung:
Sah alles sehr lecker aus, aber da wir essen gehen wollten, nahm ich mir nur 2 typisch georgische Salate mit (Niko’s Tipp, mit viel Knoblauch, Schweinefleisch und scharfen Gewürzen). Verwundert hat mich doch die Auswahl an deutschen Produkten, hier gibt es alle üblichen deutschen Biere, Säfte, Marmeladen, Chips, Schokolade, Playmobil, einfach alles. Die Preise liegen bei deutschen Produkten höher als bei uns, bei einheimischen deutlich drunter. Und es gibt hier dunkles Brot! Das hab ich noch in keinem anderen Land gesehen, Ein Laib kostet 0,40 Lari (ca. 20 Ct.), eine Flasche Beckers-bester ca. 3 EUR. Diesel kostet 0,50 EUR. Benzin gibt es komischerweise meistens 5 Sorten, das Beste soll aber auch nur 92 Oktan haben.
Nun denn, dann wieder zurück in das klimatisierte Labor (für mich natürlich zu kalt) und gemeinsames Mittagessen, in einer Küche ähnlich wie bei uns. Manche essen Dirk-like nur Brot mit dünn Butter und Tee andere Bratwürstchen mit Bratkartoffeln und Cola.
Statt um 14:00 kam dann um 17:30 die EDV-Firma, sie hatten aber wenig Zeit und mussten noch das Internet-Modem-Telefon-Dingsda installieren. Also wurde diaLIMS-Installation auf den nächsten Tag vertagt, diesmal kommen sie aber schon vormittags. Nun gut, ich machte weiter Maskenanpassungen (PV, AV) und konnte die Zeit gut nutzen. Alle 10 Zusatz-charfelder der Probe sind schon verbraten. Jedes Labor ist eben doch anders.
Niko hatte angeboten, das wir uns abends mit ein paar Freunden zum „Biertrinken“ treffen können, ich sagte gerne zu obgleich ich etwas Angst wegen der Horrorgeschichten bezüglich der Trinksitten der Georgier. Wir führen mit seinem ungefähr 20 Jahre alten Moskwitsch (ähnlich Opel Kadett B) den Berg hinauf in ein „typisch deutsches Restaurant“ mit dem Namen Krügerbräu (Hauptsache Umlaute, dann ist es schön deutsch).
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:M2141s_aleko-f.jpg
Sogar die Farbe stimmt, nur seiner ist viel schrottiger. Drin war es dann wirklich typischer Kneipenkitsch der uns da erwartete, überall blau-weiße Fahnen Biermarken an den Wänden usw. Die Freunde von Niko waren ein Englischprofessor (ca 50 J.) der eher aussah wie ein Bierkutscher und auch so schlecht englisch sprach und seine hübsche Freundin (ca. 25) die Schauspielerin ist und aus Moskau kommt und noch weniger Englisch sprach.
Uns wollten sie natürlich Eisbein bestellen was wir aber dankend ablehnten und lieber Forelle in Alufolie mit Tomate und Käse überbacken nahmen, dazu eine Ofenkartoffen und der sie Gutkenstückchen untergerührt hatten – interessante Variation. Dazu natürlich Literhumpen Löwenbräu. Die russische Freundin verabschiedete sich schon bald nachdem ihr Handy aufgeregt geklingelt hat und ihr Freund konnte endlich ungehemmt den Wodka bestellen. Niko und ich hielten uns zurück, am Nachbartisch kam aber schon die zweite Flasche.
Nach dem Einsteigen ins Auto bemerkte ich noch wie Niko jemanden unauffällig Geld in die Hand gab. Er hatte während der ganzen Zeit neben seinem Auto aufgepasst damit niemand sein Schmuckstück klaut. Zum Glück kamen wir heil an, Nachts sind die Straßen leerer und das Tempo automatisch höher außerdem machte der Motor nicht die vertrauenerweckenden Geräusche (ein Zylinder von den vieren wollte nicht mehr), aber mit viel Gas blieb auch dieses technische Wunder von Motor am Leben.
Montagabend war ich noch kurz „um die Ecke alleine in einer Bar um die Ecke, aß eine leckere Schweinefleischsuppe mit Ingwer und setzte mich an den einzig freien Tisch mit einer Frau die fleißig Tagebuch schrieb. Sie entpuppte sich als Touristin aus Polen, die Urlaub mit 2 Freundinnen in Georgien macht und erzählte auf sehr gutem englisch vom Kaukasus, den Dörfern und Menschen dort. Lustigerweise kam sie auch aus Warschau und als Krönung hieß sie sogar auch noch „Kasia“ genau wie „unsere“ Kasia dir zur Zeit mit uns in Wettmar wohnt. Naja Kasia heißt laut Kasia jede zweite Frau in Polen. Als die Musik immer lauter wurde (erstaunlicherweise aber gute Musik, Sting, Peter Gabriel und so was) und ich doch ziemlich kaputt war nach der Reise, viel ich ins Bett und ließ die Mücken genüsslich an mir saugen.
Dienstag:
Frühstück um halb 8, die Auswahl war sehr begrenzt: 3gr Kirschmarmelade, eigentlich waren es eher Kirschen mit Kernen, eine kleine Käsescheibe, eine fettige Schweinebratenscheibe aber ein leckeres Rührei und Beutelte.
Herr Stör von der GTZ war auch dabei, er berät das Labor in Sachen Validierung glaube ich, so ganz habe ich die Aufgabenbereiche der einzelnen Mitarbeit noch nicht durchblickt. Herr Dozer kam noch vorbei, er ist der Chef von dem gesamten GTZ-Projekt hier und ist seit 4 Jahren zu 60% vor Ort. Da er einen anderen Status hat, darf er in einem anderen Hotel wohnen. Dann Fahrt zum Labor (anderes GTZ-Auto, anderer Fahrer). Wegen meiner langen Beine darf ich wieder vorne Sitzen
Ganz rechts sieht man das Laborgebäude:
Im Labor verbrachte ich zunächst die Zeit damit, Anforderungen im Probeneingang aufzunehmen und diaLIMS in englisch zum laufen zu bringen. Datum (Hallo Andy =) und Zahleneingaben gingen nicht (Hallo Stephan =).
Und Externalisierungen habe ich soweit gemacht, dass wenigstens die Hauptbildschirme, die hier benötigt werden in Englisch angezeigt werden (Hallo an alle =).
Viele Meldungen oder auch Labels sind einfach noch gar nicht externalisiert aber das ist inzwischen hier auch gar nicht so schlimm, die können hier fast alle relativ gut deutsch, lesen außer Eka aus dem Probeneingang, die ist mit dem PC sowieso auf Kriegsfuß aber dazu erzähle ich euch später mehr.
Probeneingang, gut beflaggt ;-)
Inzwischen haben sie sich auf georgisch als Standardsprache geeinigt, so war ich bestrebt, alle relevanten Übersetzungen in eine kleinere dialims_en_EN.properties zu packen aus der sie dann selber eine diaLIMS_ka_KA.properties machen können. Die große diaLIMS_en.properties ist dermaßen veraltet, dass ich die nicht angerührt habe.
Mittags ging es dann in den Nahen Supermarkt „Goodwill“. Wieder ein Beispiel dafür dass Georgien nicht Timbuktu ist (obwohl es auch da wohl Supermärkte gibt). Hier gibt es alles was es auch bei real gibt, noch besser ist die Salat und Fertigessenabteilung:
Sah alles sehr lecker aus, aber da wir essen gehen wollten, nahm ich mir nur 2 typisch georgische Salate mit (Niko’s Tipp, mit viel Knoblauch, Schweinefleisch und scharfen Gewürzen). Verwundert hat mich doch die Auswahl an deutschen Produkten, hier gibt es alle üblichen deutschen Biere, Säfte, Marmeladen, Chips, Schokolade, Playmobil, einfach alles. Die Preise liegen bei deutschen Produkten höher als bei uns, bei einheimischen deutlich drunter. Und es gibt hier dunkles Brot! Das hab ich noch in keinem anderen Land gesehen, Ein Laib kostet 0,40 Lari (ca. 20 Ct.), eine Flasche Beckers-bester ca. 3 EUR. Diesel kostet 0,50 EUR. Benzin gibt es komischerweise meistens 5 Sorten, das Beste soll aber auch nur 92 Oktan haben.
Nun denn, dann wieder zurück in das klimatisierte Labor (für mich natürlich zu kalt) und gemeinsames Mittagessen, in einer Küche ähnlich wie bei uns. Manche essen Dirk-like nur Brot mit dünn Butter und Tee andere Bratwürstchen mit Bratkartoffeln und Cola.
Statt um 14:00 kam dann um 17:30 die EDV-Firma, sie hatten aber wenig Zeit und mussten noch das Internet-Modem-Telefon-Dingsda installieren. Also wurde diaLIMS-Installation auf den nächsten Tag vertagt, diesmal kommen sie aber schon vormittags. Nun gut, ich machte weiter Maskenanpassungen (PV, AV) und konnte die Zeit gut nutzen. Alle 10 Zusatz-charfelder der Probe sind schon verbraten. Jedes Labor ist eben doch anders.
Niko hatte angeboten, das wir uns abends mit ein paar Freunden zum „Biertrinken“ treffen können, ich sagte gerne zu obgleich ich etwas Angst wegen der Horrorgeschichten bezüglich der Trinksitten der Georgier. Wir führen mit seinem ungefähr 20 Jahre alten Moskwitsch (ähnlich Opel Kadett B) den Berg hinauf in ein „typisch deutsches Restaurant“ mit dem Namen Krügerbräu (Hauptsache Umlaute, dann ist es schön deutsch).
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:M2141s_aleko-f.jpg
Sogar die Farbe stimmt, nur seiner ist viel schrottiger. Drin war es dann wirklich typischer Kneipenkitsch der uns da erwartete, überall blau-weiße Fahnen Biermarken an den Wänden usw. Die Freunde von Niko waren ein Englischprofessor (ca 50 J.) der eher aussah wie ein Bierkutscher und auch so schlecht englisch sprach und seine hübsche Freundin (ca. 25) die Schauspielerin ist und aus Moskau kommt und noch weniger Englisch sprach.
Uns wollten sie natürlich Eisbein bestellen was wir aber dankend ablehnten und lieber Forelle in Alufolie mit Tomate und Käse überbacken nahmen, dazu eine Ofenkartoffen und der sie Gutkenstückchen untergerührt hatten – interessante Variation. Dazu natürlich Literhumpen Löwenbräu. Die russische Freundin verabschiedete sich schon bald nachdem ihr Handy aufgeregt geklingelt hat und ihr Freund konnte endlich ungehemmt den Wodka bestellen. Niko und ich hielten uns zurück, am Nachbartisch kam aber schon die zweite Flasche.
Nach dem Einsteigen ins Auto bemerkte ich noch wie Niko jemanden unauffällig Geld in die Hand gab. Er hatte während der ganzen Zeit neben seinem Auto aufgepasst damit niemand sein Schmuckstück klaut. Zum Glück kamen wir heil an, Nachts sind die Straßen leerer und das Tempo automatisch höher außerdem machte der Motor nicht die vertrauenerweckenden Geräusche (ein Zylinder von den vieren wollte nicht mehr), aber mit viel Gas blieb auch dieses technische Wunder von Motor am Leben.
0 Kommentare »